FAQ

Allgemein

  • Was bedeutet „Shar Pei“?

    Shar Pei, oder auf Chinesisch Sha Pi (沙皮), heisst wörtlich übersetzt Sandhaut. Es beschreibt eigentlich die spezielle Textur des Fells des Shar Pei, das sehr kurz und harsch ist und ein Pickeln auf empfindlicheren Stellen der menschlichen Haut verursacht.

  • Warum haben Shar Pei schwarze Zungen?

    Wie der Chow Chow hat auch der Shar Pei eine blaue Zunge. Die Farbe variiert zwischen Lila und tief dunklem Grau Blau, das fast Schwarz aussieht. In beiden Rassen gehört sie zum Rasse Standard.  Blaue Zungen finden sich auch bei anderen Südchinesischen Rassen, allerdings nicht so standardisiert wie beim Shar Pei und Chow Chow. Warum die Hunde eine schwarze Zunge haben ist allerdings bis heute noch nicht geklärt.

    Pigmentflecken auf der Zunge kommen hingegen bei vielen Rassen vor und heißen nicht, dass es sich um Mischlinge handelt. 

  • Wie alt wird ein Shar Pei durchschnittlich?

    Der Shar Pei in China hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 14 Jahren, sein westlicher Verwandter von durchschnittlich 10 Jahren. 

  • Wie schwer ist ein Shar Pei?

    Der chinesische Shar Pei wiegt je nach Größe zwischen 16 und 23 kg. 

    Der westliche Shar Pei wiegt je nach Größe zwischen 18 und 30 kg. 

  • Welche Farben gibt es beim Shar Pei?

    In China sind nur drei Grundfarben bekannt. Fawn, Scharz und Creme, wobei die Farbe Fawn mit über 90% stark dominiert. Dilute Farben sind dort unbekannt und auch nicht erwünscht. Historisch gesehen eine normale Evolution, da dunkle Pigmente auch den Hund besser gegen UV Strahlen schützt und somit auch vor Hautkrebs und Hautentzündungen. 

    Den westlichen Shar Pei gibt es inzwischen in allen möglichen Domestikations Farben, da die Auswahl der Farben nicht mehr dem ursprünglichen Zweck, sondern unserer menschlichen Vorstellung entsprechen soll. 

  • Warum haben manche Shar Pei viele Falten, andere aber wenig?

    Je mehr Hyaluronsäure gebildet wird, desto mehr Falten hat der Shar Pei. 

    Dem zugrunde liegt allen SharPeis eine Mutation eines Regulationsgens des HAS2 (Hyaluronsäuresynthetase 2) auf Chromosom 13. Diese Mutation liegt als sogenannte CNV (Copy Number Variation) vor, was bedeutet, dass beim einzelnen Individuum die Anzahl, in der die Mutation vorliegt, variiert. Bei allen Shar Peis liegt sie mindestens zweifach vor, kann aber auch in höherer Anzahl vorhanden sein. Je mehr Kopien vorhanden sind, umso höher ist die Aktivität der HAS2 und umso mehr Hyaluronsäure wird gebildet und als Grundsubstanz ins Gewebe eingebaut. Sie Haut wird aufgelockerter, dicker, enthält mehr Wasser und es bilden sich vermehrt Falten und eine charakteristische dicke Schnute. 

  • Sind Shar Pei Kampfhunde?

    Nein, der Shar Pei war historisch immer ein Hofhund. Südchinesische Bauern haben den Shar Pei (wie andere lokale Rassen), wenn er einen guten Jagdinstinkt zeigte, auch gerne als Jagdhund ausgebildet und genutzt. 

    Auch wenn sich die allgemeine lokale Hundepopulation in Zeiten der starken Hungersnot während der Kulturrevolution stark verringert hat, so haben doch viele Bauern und Jäger ihre Hunde auch in dieser Zeit so gut es ging gepflegt, denn diese Hunde sicherten einen Teil des Einkommens.

    Aber: Wie auch in anderen asiatischen Ländern wird und wurde der Shar Pei sowie andere lokale Rassen bei Hundekämpfen genutzt. Auch heute gibt es solche Hundekämpfe leider noch, auch wenn die Anhänger dieses „Sports“ weniger werden und der Hund auch in China von der breiten Bevölkerung inzwischen als Freund des Menschen gesehen wird. 

  • Sind Shar Pei “saubere” Hunde?

    Der Shar Pei ist grundsätzlich ein sehr reinlicher Hund. Er vermeidet Schmutz und Dreck, kaum ein Shar Pei wird sich in Aas wälzen oder freiwillig über einen matschigen Boden laufen. 

  • Verlieren Shar Pei viel Fell?

    Während des Fellwechsels schon, und da der Shar Pei so kurzes Fell hat, erinnert er in dieser Zeit an einen rieselnden Tannenbaum. Außerhalb des Fellwechsels verliert der Shar Pei nur mäßig Fell.

  • Ist der Shar Pei intelligent?

    Ja, auch wenn Intelligenz nicht seine stärkste Charaktereigenschaft ist.

  • Kann der Shar Pei seine Rute bewegen?

    Auch wenn der Shar Pei seine Rute am liebsten hoch erhoben trägt, so kann er sie aber auch problemlos in alle Richtungen bewegen. 

  • Vertragen Shar Pei einen heißen Sommer?

    Mit seinem sehr kurzen Fell und seiner dunklen Pigmentierung ist der Shar Pei gut gegen starke Sonnenstrahlen geschützt und der durchschnittliche Shar Pei kommt sehr gut mit hohen Temperaturen zurecht.

  • Kann ein Shar Pei in der Wohnung gehalten werden?

    Ja, aber wie jeder andere Hund braucht auch der Shar Pei regelmässigen Auslauf.

  • Vertragen Shar Pei einen kalten Winter?

    Viele Shar Pei sind etwas empfindlich gegenüber Kälte weil sie keine Unterwolle haben. Für die kälteempfindlicheren Hunde empfiehlt sich das Tragen eines Hundemantels bei sehr kalten Temperaturen.

  • Ist der Shar Pei ein guter Wachhund?

    Ja, wobei er jedoch nicht viel bellt. Aber ein Shar Pei hat gerne sein Zuhause im Blick und seine Menschen in der Nähe. 

  • Wie oft muss man einen Shar Pei duschen?

    Der Shar Pei ist grundsätzlich ein sehr sauberer Hund und meidet Dreck. Ein gesunder Shar Pei muss gar nicht geduscht werden. 

  • Eignen sich Shar Pei für Agility?

    Je nach persönlichen Anlagen, Sozialisation und persönlichem Trainingsaufwand, ja.

  • Ist der Shar Pei kindertauglich?

    Grundsätzlich ja. Auch hier kommt es natürlich sehr auf seine Sozialisation beim Züchter und seine ersten Wochen beim neuen Besitzer an.

  • Wie viel frisst ein Shar Pei?

    Wie jeder andere Hund auch wird der Hund seinem Gewicht entsprechend gefüttert, wobei auch hier aktivere Hunde einen höheren Futterbedarf haben als weniger aktive.

  • Ist der Shar Pei wasserscheu, oder schwimmt er gerne?

    Die meisten Shar Pei sind eher wasserscheu, viele möchten nichtmals aus dem Haus wenn es regnet. Es gibt aber auch Ausnahmen und Shar Peis die gerne schwimmen. Wird ein junger Welpe schon früh an Wasser gewöhnt, wird er es später auch besser tolerieren. 

  • Sind Shar Pei sportliche Hunde?

    Der chinesische Shar Pei ist ein sehr bewegungsfreudiger Hund, der lieber herumläuft als auf dem Sofa zu liegen. Dabei ist er jedoch sehr genügsam und freut sich auch wenn er in seinem Zuhause rumlaufen kann um dies zu bewachen. 

  • Was kostet ein Shar Pei Welpe?

    Das ist sehr unterschiedlich. In China gibt es keine festen Preise, sie werden anhand der Qualität des Hundes individuell festgemacht. Der teuerste Hund, der in China bisher verkauft wurde, kostete seinen Besitzer 1988 ein ganzes Jahresgehalt. 

    Auch beim westlichen Shar Pei gibt es eine sehr große Preisspanne, zwischen einem billigen „Wühltischwelpen“ und mehreren Tausend Euro für einen Welpen von Ausstellungschampions. 

  • Benötigt der Shar Pei viel Auslauf?

    Der chinesische Shar Pei ist ein sehr aktiver Hund, der sich über Auslauf immer freut, aber er ist auch sehr genügsam und braucht keinen extremen Auslauf, wie einige andere Rassen. Er ist aber gerne beschäftigt. Viele Shar Peis beobachten gerne ihre Umgebung und passen halt auf. 

  • Hat der Shar Pei eine gute Nase?

    Im Vergleich zum Menschen auf jeden Fall. Im Vergleich zu anderen Hunderassen ist sie durchschnittlich gut, mit Ausnahmen in jede Richtung.

  • Gibt es “Meat Mouth” Shar Pei in China?

    Ja, aus zwei Gründen.

    Zum einen, weil sich auch bei den chinesischen Hunden, wenn auch sehr selten, die rassetypisch doppelt vorliegende Mutation eines Regulationsgens weiter mutiert und somit weit mehr Hyaluron produziert wird, was zu einer Verdickung der Schnauze und zu mehr Falten führt. Diese Hunde werden von seriösen Züchtern jedoch nie zur weiteren Zucht benutzt, denn auch dort ist bekannt, dass das Krankheiten begünstigen kann und vor allem entsprechen diese Hunde nicht dem klassischen Rassestandard.

    Zum anderen haben verschiedene meatmouth Shar Pei ihren Weg, seit Mitte der 90er Jahre, überwiegend von Hong Kong nach China gefunden. Es gab zu dem Zeitpunkt keine echte Lobby für die chinesischen Shar Pei und die meatmouth Hunde wurden auch teilweise so beworben, dass es Ende der 90er Jahre einen kleinen Boom in China gab. 

  • Welche Fragen sollte man einem Züchter stellen?

    • Können wir die Eltern der Welpen sehen?
    • Warum züchten Sie? Was sind Ihre Zuchtziele?
    • Wie lange züchten Sie schon?
    • Stellen sie Ihre Hunde aus?
    • Nach welchen Kriterien suchen sie Ihre Zuchttiere aus?
    • Welche Gesundheitstests wurden mit den Eltern gemacht?
    • Sind die Mitglied der FCI (AKC, KC, CKC)?
    • Bekommen die Welpen einen Mikrochip , werden geimpft und entwurmt?
    • Wie werden die Welpen sozialisiert? 
    • Was füttern sie ihren Hunden und warum?
    • Was sind die Stärken und Schwächen der Eltern? 
    • Nehmen Sie den Hund zurück falls eine Notsituation eintritt?
    • Kann man sich auch nach dem Kauf an Sie wenden wenn es Probleme geben sollte?
    • Wie sieht der Kaufvertrag aus?
    • Wie alt sind die Welpen bei Abgabe?
    • Wie alt sind die Eltern des Wurfes?
    • Wie alt sind die Großeltern und Urgroßeltern und wenn, woran sind sie gestorben?
    • Welche Krankheiten sind in bisherigen Würfen aufgetreten. 
    • Wo und wie werden die Welpen aufgezogen?
    • Warum wurde genau diese Verpaarung durchgeführt, mit welchem Ziel?
    • Wie werden die Welpen auf ihr neues Zuhause vorbereitet?
    • Wie validieren Sie die Welpeninteressenten?
    • Haben Sie einen Fragebogen?
    • Geben Sie Garantien? 

Gesundheit

  • Welche Krankheiten hat der Shar Pei?

    Der chinesische Shar Pei ist anfällig für Ohrmilben. Die meisten anderen Krankheiten, die chinesische Tierärzte beim chinesischen Shar Pei beobachten, sind häufig auf Mangel- bzw. Fehlernährung zurückzuführen. 

    Der westliche Shar Pei hat im laufe seiner kurzen Geschichte eine ganze Reihe rassetypischer Erkrankungen entwickelt. Dazu gehört:

    • Shar Pei Autoinflammatory Disease (SPAID), eine autoentzündliche Erkrankung, die in Schüben auftritt und den Hund in dieser Zeit sehr beeinträchtigt. 
    • Amyloidose, durch die o.g. autoentzündlichen Prozesse lagern sich Eiweissbruchstücke ab, die die Organe schädigen an deren Ende oft ein Nierenversagen steht.
    • Gehäuftes Auftreten von Mastzelltumoren, Entzündungen der Haut  und Allergien (durch Veränderungen im Mastzellstoffwechsels)
    • Allergien treten auch häufig aufgrund eines Immunglobulin A Mangels auf. 
    • Häufig gibt es einen Vitamin B12 Mangel.
    • Schilddrüsenunterfunktion, die sich durch Haut- und Fellveränderungen, Ohrenentzündungen,     Ödeme, Lethargie und Gewichtszunahme äußern kann. 
    • Entropium, ein häufiger Begleiter des westlichen Shar Peis
    • Glaukom und primäre Linsenluxation
    • Sebhorrische order atopische Dermatitis
    • Seltener kommt es auch zu einer neutrophilen Vaskulitis, einer schweren Hautentzündung mit Nekrosebildung
    • Kutane Muzinose, oder auch Muzinbläschen, die ein eher kosmetisches als medizinisches „Problem“ sind.  
  • Was ist Shar Pei Fieber?

    SPAID, im allgemeinen Sprachgebrauch auch oft schlicht "SharPei Fieber" genannt, ist wohl die meisterwähnte und gefürchtete beim Shar Pei bekannte Gesundheitsstörung. Hierbei handelt es sich um eine autoentzündliche Erkrankung.

    Von SPAID betroffene Hunde leiden unter Schüben von erhöhter Entzündungsaktivität mit hohem Fieber, die wenige Stunden bis Tage andauern können (im Durchschnitt 12 bis 36 Stunden). Aktivierung von Entzündungsmediatoren treten oft gleichzeitig Gelenk- und Gliederschmerzen mit Schwellungen von Gelenken (häufig des Sprunggelenks) und der Schnauze auf. Auch Bauchschmerzen, Schmerzen beim Atmen und leichte Übelkeit sowie Durchfall können bestehen. Ein Shar Pei mit Fieberschub ist meist deutlich krank und oft nicht einmal in der Lage aufzustehen. Die Symptome entwickeln sich oft sehr plötzlich und rasch, innerhalb von unter einer Stunde. Erste Fieberschübe treten meist vor dem 18. Lebensmonat auf, können in Einzelfällen aber auch beim alten Hund erstmalig beobachtet werden. Die Häufigkeit und Intensität der Fieberschübe variiert sehr stark. Während manche Hunde mit nur einer einzigen Episode im Leben oder auch sehr kurzen flüchtigen Fieberschüben von lediglich einigen Stunden recht unauffällig bleiben, können andere sehr häufig unter diesen Schüben mit starkem Krankheitsgefühl leiden.

  • Haben Shar Pei viele Allergien?

    Wie bei vielen Rassehunde sind auch beim Shar Pei seit den 80er Jahren vermehrt genetische Erkrankungen aufgetreten. Allergien treten dabei auch sehr häufig auf. Neben der speziellen CNV Situation des Shar Pei gibt es noch weitere Gründe für diese allgemeine Verschlechterung. Als Hauptgrund wird von Wissenschaftlern das Reinrassigkeitsdogma in der modernen Rassehundezucht angesehen. Vor allem in Hinblick darauf, das die genetische Varianz beim westlichen Shar Pei sehr gering is, da die moderne westliche Shar Pei Zucht schon mit einer sehr engen genetischen Flaschenhalssituation anfing. Die Population konnte zwar von einer sehr kleinen Anzahl an Tieren auf heute viele Tausende erhöht werden, die genetische Varianz kann so aber niemals erhöht werden. 

    Beim chinesischen Shar Pei sind Allergien unbekannt, wobei es natürlich Hunde geben wird, die eine Allergie haben. Die Ursachen mögen vielleicht daran liegen, dass die genetische Varianz der Shar Pei Population in China viel grösser ist als bei uns im Westen, und auch daran, dass Züchter dort gerne auf dem Land nach Hunden Ausshau halten, mit denen der Genpool erweitert werden kann. Und auch wenn in China sehr grosser Wert auf Reinrassigkeit gelegt wird, so kommen immer wieder neue genetische Varianzen hinzu. 

  • Was ist Amyloidose?

    Begünstigt durch Entzündungsprozesse lagern sich Eiweisbruchstücken (Amyloid vom Typ AA) im extrazellulärem Raum (zwischen den Zellen) ab, der sogenannten Amyloidose. Durch Einlagerung des Amyloids in den inneren Organen entstehen auf Dauer Organfunktionsstörungen bis hin zum Organversagen. Hierbei ist vor allem die Niere, seltener auch die Leber betroffen. Viele erkrankte Shar Peis sterben zum Teil relativ früh in Folge eines Nieren- seltener eines Leberversagens.

  • Was ist Muzinose?

    Beim westlichen Shar Pei kann durch Einlagerung von Hyaluronsäure eine Blasenbildung auf der Haut entstehen. Vor allem an der Brust und an den Beinen finden sich zahlreiche kleine Bläschen (sogenannte Muzinbläschen), gefüllt mit einer wasserhellen, fadenziehenden Flüssigkeit, dem sogenannten Muzin. Gelegentlich können diese Bläschen Juckreiz verursachen oder aufreissen, wobei durch Kratzen/Verschmutzung manchmal auch Entzündungen entstehen können. An sich bereiten die Muzinbläschen dem Hund aber keine Beschwerden und stellen überwiegend ein kosmetisches Problem dar.

  • Wie muss man die Hautfalten des Shar Pei pflegen?

    Bei einem gesunden Shar Pei müssen die Hautfalten gar nicht gepflegt werden.

  • Entzünden sich die Hautfalten des Shar Pei häufig?

    Beim chinesischen Shar Pei sind entzündete Hautfalten unbekannt, was auch daran liegt, dass der chinesische Shar Pei nur sehr wenige Falten hat, wenn er ausgewachsen ist. 

    Beim westlichen Shar Pei kann es zu Entzündungen kommen, fast immer ist dies ein Symptom einer der rassetypischen Erkrankungen. 

  • Benötigen Shar Pei besonderes Futter?

    Der chinesische Shar Pei braucht kein besonderes Futter und kann wie jeder andere gesunde Hund gefüttert werden.

    Beim westlichen Shar Pei kann eine speziellere Fütterung eine große Unterstützung sein, vor allem, wenn er an einer oder mehreren rassetypischen Erkrankungen leidet. Der behandelnde Tierarzt wird Fragen dazu genauer und individuell beantworten.

Verhalten

  • Welchen Charakter haben Shar Pei?

    Der Shar Pei ist ein sehr eigenständiger, souveräner und selbstbewusster Hund. Oft mit einer ausgeprägten dominanten Ader, ohne dabei aggressiv zu sein. Sie sind sehr stolze Hunde, mit einer guten Portion Dickköpfigkeit. Seinem direkten Umfeld gegenüber ist der Shar Pei sehr loyal gegenüber, Fremden steht er eher distanziert gegenüber. Der Shar Pei bellt nur selten, äussert sich aber gerne durch Grunzen und Schnauben. 

  • Vertragen sich Shar Pei mit anderen Hunden?

    Der Shar Pei verträgt sich grundsätzlich gut mit anderen Hunden. Allerdings gibt es auch hier viele Faktoren, die einen Einfluss auf das Auftreten des Hundes haben. Die frühe Sozialisation beim Züchter oder die ersten Wochen beim Hundehalter haben einen entscheidenden Einfluss auf das Verhalten des Hundes. Aber auch schon die Auswahl der Zuchttiere entscheidet zu einem Teil über die charakterlichen Grundzüge des Hundes. Auch haben mehrere Studien gezeigt, das sich ein negatives Umfeld, in der eine schwangere Hündin gestresst ist, negativ auf die Welpen auswirkt. 

  • Sind Shar Pei aggressiv?

    Aggressivität ist kein normaler Charakterzug des chinesischen Shar Pei. Er kann sehr dominant und auch offensiv sein, aggressives Verhalten stammt fast immer von einer schlechten Sozialisation, falscher Erziehung und falscher Auswahl der Zuchttiere.

  • Ist der Shar Pei freundlich gegenüber Fremden?

    Die Grundhaltung eines Shar Pei gegenüber Fremden ist eher distanziert. Aber je nach Sozialisation und charakterlichen Anlagen können auch Shar Pei grosse Menschenfreunde sein. Allgemein ist er aber eher distanziert.

  • Wie erzieht man einen Shar Pei?

    Mit viel Liebe, Geduld und Konsequenz.

  • Wie lange benötigen Shar Pei um stubenrein zu werden?

    Die meisten Shar Pei Welpen sind schon mit 6-8 Wochen stubenrein.

Geschichte

  • War der Shar Pei in China wirklich fast ausgestorben?

    Als ausgestorben gilt, wenn eine evolutionäre Stammlinie aufgrund des Todes aller Nachkommen, nicht mehr existiert.

    In China war der Shar Pei nie ausgestorben, auch wenn sich die Population aufgrund verschiedener wirtschaftlicher, politischer und sozialer Entwicklungen in China Mitte des letzten Jahrhunderts stark verringert hat.  Auch wenn der Shar Pei in allen südchinesischen Provinzen präsent ist, so finden wir heute die größte Population in Guangdong. 

  • Wie viele ursprüngliche Shar Pei gibt es aktuell in China?

    Auf ganz China bezogen haben wir keine genauen Zahlen, aber im Bereich der Provinz Gunagdong leben aktuell nur noch ca. 200 Shar Pei. 

  • Wofür wurde der Shar Pei früher genutzt, was waren seine Aufgaben?

    Grundsätzlich war der Shar Pei ein Haus und Hofhund und als solcher hat er Haus und Hof bewacht. Zeigte ein Hund einen ausgeprägteren Jagdinstinkt wurde er auch zur Jagd ausgebildet. 

    Manche wurden auch für Hundekämpfe benutzt, mit teilweise hohen Wettprämien.

  • War der Shar Pei ein Arbeitshund, oder ein Statussymbol?

    Der Shar Pei war immer ein Arbeitshund, der auf dem Land gelebt hat.

  • Wo kommt der Shar Pei her?

    Auch dazu gibt es noch keine gesicherten genetischen Daten, sicher ist aber erstmal, das der Shar Pei aus China kommt und dort in allen südchinesischen Provinzen heimisch ist und war, in unterschiedlichen Populationsgrössen. 

  • Wie alt ist die Rasse Shar Pei?

    Genaue wissenschaftliche Daten liegen dazu leider noch nicht vor. Schaut man sich aber genetische Untersuchungen anderer südchinesischer Rassen an, vergleicht diese mit der engen genetischen Verwandtschaft des Shar Peis mit dem Wolf, dann kann man die Rasse auf ca. 2000 Jahre schätzen. 

Genetik

  • Welche molekular genetischen Testverfahren gibt es für den Shar Pei?

    1. Der „SPAID“ Test, entwickelt von der Tiermedizinischen Hochschule Hannover (TiHo), testet auf eine missense Mutation im MTBP-Gen, auf Chromosom 13. Diese Mutation hat zur Folge, dass ein Protein, das im Entzündungsstoffwechsel eine Rolle spielt, eine "Fehlfunktion" aufweist. Die betroffenen Hunde erkranken häufig an einer Erkrankung mit erhöhter Entzündungsaktivität (SPAID = Shar Pei Autoinflammatory Disease).
    2. Der „CNV“ Test, entwickelt von der Universität für Landwirtschaft in Uppsala, Schweden (SLU), testet auf eine Mutation eines Regulationsgens des HAS2 (Hyaluronsäuresynthetase 2) ebenfalls auf Chromosom 13. Diese Mutation liegt als sogenannte CNV (Copy Number Variation) vor, was bedeutet, dass beim einzelnen Individuum die Anzahl, in der die Mutation vorliegt, variiert. Bei allen Shar Peis liegt sie mindestens zweifach vor, kann aber auch in höherer Anzahl vorhanden sein. Je mehr Kopien vorhanden sind, umso höher ist die Aktivität der HAS2 und umso mehr Hyaluronsäure wird gebildet und als Grundsubstanz ins Gewebe eingebaut.
    3. Der PAOG/Pll Test. Eine weitere Mutation kann das primäre Weitwinkel Glaukom und eine Linsenluxation verursachen. Der Test zeigt auf, ob der Hund Träger dieser Mutation ist.  
  • Welche weiteren genetischen Testverfahren sind in der modernen Zucht wichtig?

    Drei weitere Tests sind in der modernen Zucht sehr wichtig. 

    1. Genomischer Inzuchtkoeffizient (GIK). Modernen Laboren ist es möglich diesen GIK auf 3, 6, 12, 25 oder 50 Generationen zu berechnen. Für die Berechnung werden bestimmte Bereiche in der DNA des Hundes verwendet. Die Länge dieser Bereiche steht im Zusammenhang mit der Anzahl von Generationen, die bei der Berechnung des genomischen Inzuchtkoeffizienten berücksichtigt werden.

    2. Heterozygotie. Die Heterozygotie gibt den Prozentsatz der verschiedenen genetischen Marker an, die von den Eltern eines Hundes vererbt wurden. Homozygot bedeutet, dass beide Allele eines Gens gleich sind. Heterozygot bedeutet, dass beide Allele eines Gens unterschiedlich sind. Für eine hohe genetische Vielfalt ist also ein hoher Prozentsatz der Heterozygotie wünschenswert. Molekular genetisch kann man diesen Prozentsatz heute einfach bestimmen lassen indem viele Tausend Marker des getesteten Hundes dahingehend verglichen werden, ob sie homozygot oder heterozygot sind. Das Ergebnis stellt dann den Prozentsatz der Heterozygotie dar.

    3. DLA Haplotypen. Die DLA (Dog Leukozyte Antigen) sind eine Gengruppe aus dem Bereich der MHC Gene. Diese Gene kodieren Proteine, die für die Immunabwehr verantwortlich sind. Vom MHC sind sowohl die Funktionstüchtigkeit als auch Störungen des Immunsystems abhängig. Diese Störungen äußern sich in Autoimmunerkrankungen, was bedeutet, dass eigene Zellen als fremd gedeutet und angegriffen werden.

    Diese drei Tests sind in der modernen Hundezucht so wichtig, weil Verpaarungen unter Berücksichtigung dieser Daten virtuell getestet werden können und der Züchter vorher weiss, ob die von ihm gewünschte Verpaarung genetisch sinnvoll ist, oder ob er durch unglückliche Kombinationen weitere Gesundheitsprobleme auftreten könnten.